Freitag, 25. Januar 2019

Fünf Tage Besuch - was kann man im Winter unternehmen? 


Was macht man, wenn sich Besuch aus der Heimat für eine knappe Woche ankündigt? Was zeigt man, wenn der Besuch Amsterdam schon kennt? 
Im Sommer ist es einfach, bei dem grauen und trüben Winterwetter in unseren Breitengraden muss man schon länger überlegen. 
Meine Tochter, ihr Freund, ein Freund der beiden, und zum ersten Mal Jamie, mein Hund, der ja leider in  Deutschland bei meiner Tochter geblieben ist, hatten sich für einen längeren Besuch angekündigt. 
Bisher waren wir über das typische Amsterdam Programm nie wirklich hinaus gekommen, die Zeit hat einfach nie gereicht. 
Diesmal wollte ich Ihnen zeigen, wie schön die Gegend um Amsterdam ist. Und möglichst hundefreundlich sollte es auch sein. Die großen Städte wie Rotterdam und Den Haag fielen schon mal weg. Zuviel Fahrtzeit, zu laut und zu groß mit Hund. 
Am ersten Tag musste es natürlich doch die Stadt sein. Leider hatten wir wenig Glück mit dem Wetter. Es regnete. Aber trotzdem machten wir uns auf den Weg. Die neue Metro Haltestelle der Nord/Süd Linie (Noord/Zuid), liegt nur ein paar Minuten von meinem Haus entfernt und braucht gerade mal vier Minuten bis zum Hauptbahnhof. 
Wir bummelten ein bisschen durch den Regen. Zum Glück war das nicht der erste Besuch für alle drei, die Stadt zeigte sich nicht gerade von der besten Seite. 
Aber ich entdeckte was neues, eine kleine Einkaufspassage, genannt Kalverpassage in der Nähe vom Bloemenmarkt. Hier war ich noch nie. War auch nicht sonderlich spektakulär eigentlich, aber wir fuhren dann doch mal mit dem Fahrstuhl hoch. Eigentlich auf der Suche nach einer Toilette, die wir oben nicht fanden. Dafür ein tolles Cafe, das Blue Cafe, mit einer tollen Aussicht über die Stadt. Ich muss unbedingt noch mal bei schönem Wetter wieder kommen. 






Leider war kein Platz frei, deswegen blieben wir nicht. Außerdem waren wir immer noch auf der Suche nach einer Toilette. 
Nachdem alle Bedürfnisse gestillt waren, bummelten wir noch ein wenig durch die Straßen. In einem Buchladen kauften die drei mir einen Niffler. Für mich als Harry Potter Fan hätte es kein besseres Geschenk geben können. 


Zandvoort


Am nächsten Morgen schien die Sonne. Da wir trotz der Temperaturen unbedingt zum Strand wollten um Jamie das Meer zu zeigen, nutzen wir das Wetter und machten uns auf den Weg nach Zandvoort. Im ersten Moment war Jamie vermutlich ein wenig irritiert von soviel Weite und Freiheit. 



Er hatte gerade begonnen, erste Schritte Richtung Wasser zu machen, als es zu hageln begann. Jamie ist kein großer Fan von Regen oder Hagel, deswegen drehte er sich erstmal kurzerhand um und beschloss, dahin zurück zu laufen, wo wir hergekommen waren.
Wir hatten auch keine große Lust nass zu werden, also zogen wir uns erstmal in eine der wenigen im Winter geöffneten Strandbars zurück und wärmten uns bei heißer Chocomel am Feuer auf.


Danach wagten wir einen zweiten Versuch, und diesmal hatte Jamie mehr Freude am Meer. Er jagte die weißen Schaumkronen und lief mit uns um die Wette. Und selbst als in eine kleine Welle erwischte, blieb er erstmal stehen und dachte darüber nach. So sah es jedenfalls aus. 😊
Auch nach Zandvoort müssen wir unbedingt mit ihm wenn es wärmer ist. 


 




Marken 


Den Ort, den ich am meisten liebe in meiner neuen Heimat, und den ich jedem Besuch zeigen möchte, ist Marken. Ich nenne ihn gerne meinen Happy Place. Diese kleine ehemalige Insel im Ijselmeer ist mein persönliches Paradies. Eigentlich eher für einen Sommerspaziergang mit Pause am Leuchtturm gedacht, kann man auch im Winter eine kleine Runde drehen. Also fuhren wir zum nur 20 Minuten entfernten Marken. 
Ich habe ja schon mal einen Beitrag darüber geschrieben, daher wiederhole ich mich jetzt nicht mehr. Aber auch im Winter finde ich die Insel reizvoll und einfach schön. So viel grün bekommt man ja um diese Jahreszeit nicht zu sehen, aber auf Marken ist es auch im Winter grün und idyllisch und für mich wunderschön. 
Auch die Familie war begeistert von den grün/weißen Häusern und der Natur. Unser Spaziergang fiel ein wenig kurz aus, der Wind war einfach zu eisig. Aber wir haben einen riesigen Schwarm Gänse gesehen, die für uns eine Ehrenrunde gedreht haben, und auch hier musste die kleine Chocomel Pause sein. Es gibt nichts besseres im Winter. 







 

Glow in the Dark Golf


Am gleichen Nachmittag fuhren wir noch mal in die City zum Glow in the Dark Minigolf spielen. Minigolf im Schwarzlicht, mit leuchtenden Golfbällen und leuchtenden Bahnen. Macht Spaß, ist nicht teuer und eine prima Regen- oder Kälteaktivität. Die dazugehörige Kneipe hat einen tollen orientalisch angehauchten Nebenraum, wo wir uns anschließend noch ein wenig gestärkt haben. 





Anschließend war ich ko und müde, die Jugend noch frisch und voller Tatendrang. Also habe ich die drei alleine los geschickt. Hat geklappt, sie haben den Weg zurück gefunden. 😁


Party


Der nächste Tag stand ganz im Zeichen meiner Geburtstagsparty. Ich hatte um die 20 Leute eingeladen, und im Gegensatz zu sonst hier üblich, haben alle sofort zugesagt und sind dann auch tatsächlich erschienen. Wie das so ist an so einem Tag, verging die meiste Zeit mit einkaufen, Snacks zubereiten und Dinge erledigen. 
Die Party war toll. Manchmal bin immer noch überrascht, wie schnell ich hier Freunde, gute Bekannte und nette Kollegen gefunden habe.  
Manche der Gäste kannten sich vorher nicht, weil ich sie aus verschiedenen Jobs kannte. Aber es war ein rundum harmonischer und schöner Abend. 
Expats halten zusammen. 😊

Vorher:
  

 Nachher: 




Zaanse Schans


Am nächsten Tag waren wir ziemlich faul und müde und dösten die meiste Zeit vor uns hin. Gegen Nachmittag rafften wir uns dann doch auf und fuhren ins 11 km entfernte Zaanse Schans. Auch hier rüber habe ich schon mal geschrieben, daher wiederhole ich mich nicht. 
Aber die Jugend fand das Windmühlendorf sehr interessant und waren etwas überrascht, dass es so etwas gibt und dort tatsächlich Menschen wohnen. Man kommt sich wirklich vor wie in einer anderen Zeit.  
Wir kamen genau zum Sonnenuntergang und konnten so noch ziemlich schöne Fotos machen. 

 






Damit war die Woche auch schon so gut wie vorbei. Ich glaube, meine Lieben haben einen guten Eindruck davon bekommen, wie schön es hier ist, wie viel man unternehmen und sehen kann und wie wohl ich mich hier fühle.