Dienstag, 4. September 2018

ROTTERDAM

Obwohl es eigentlich immer noch Neues in Amsterdam zu entdecken gibt und es noch ein paar Gegenden, Parks, Restaurants etc. auf meiner Must-Visit Liste gibt, wollte ich mir mal etwas anderes ansehen.
Ich hatte gehört, dass Rotterdam die modernste Stadt der Niederlande ist und somit ein völlig anderes Erscheinungsbild hat als meine gewohnte Umgebung. Also wieso nicht mal einen Ausflug nach Rotterdam unternehmen?
Mit der Bahn braucht man etwa, je nach Verbindung, 1,5 Stunden. Ich hatte mir vorher im Internet rausgesucht, was ich auf jeden Fall dort sehen wollte und war deshalb nicht bis Rotterdam Centraal gefahren, sondern in Rotterdam Blaak ausgestiegen. Die Markthalle ist direkt gegenüber vom Bahnhof.
Auf dem Weg dorthin kommt man an den Würfelhäusern, Kubushaus genannt, vorbei. Diese Häuser sind tatsächlich würfelförmig, stehen auf einer "Spitze" und sind schon ein etwas verwirrend anzusehen.




Man fragt sich, wie man dort wohnen kann. Sie sind nämlich tatsächlich zum wohnen entworfen und gebaut worden, teilweise werden Sie auch als Geschäft oder Lokal genutzt. Es gibt ein Musterhaus zur Besichtigung, aber wegen der langen Warteschlange habe ich für diesmal darauf verzichtet, mir das Innere anzusehen. Ich werde aber sicher noch mal wieder kommen.
Vor allem auch wegen der Markthalle, die nur wenige Schritte entfernt steht. Die Markthalle sollte eigentlich Foodhalle heißen und sieht aus wie ein überdimensionales Hufeisen.



Foodhalle, weil man zwar vereinzelt Obst und Gemüse etc. kaufen kann, aber vor allem Fast Food. Aber solch ungewöhnliches und besonderes Fast Food, dass ich mich nicht entscheiden konnte, was ich probieren möchte und am Ende gar nicht gegessen habe dort. Gerne hätte ich ein paar Fotos von Inneren gemacht, aber das sehen die meisten Standbesitzer nicht so gerne, also musste ich darauf verzichten. Diese Halle ist auf jeden Fall sehenswert, alleine schon wegen des gigantischen Kunstwerks aus 4000 Glasscheiben, die Obst, Gemüse, Fische und noch einiges anderes zeigen. Beeindruckend.





Über der Markthalle befinden sich Wohnungen. Eine Arbeitskollegin von mir wohnt dort, und die Miete ist nicht mal annähernd so teuer wie ich vermutet hätte und vor allem aus Amsterdam kenne.

Nach der Halle bin ich Richtung Erasmusbrug geschlendert. Rotterdam ist für meinen Geschmack außerhalb der Sehenswürdigkeiten nicht beonders schön. Ich habe allerdings auch nicht wirklich viel gesehen, und ich kenne einige Leute die nirgend woanders mehr leben möchten. Vermutlich habe ich nicht genug kennen gelernt um das zu beurteilen, aber mein erster Eindruck war nicht der beste.
Auf dem Weg zur Brücke hatte ich eine Begegnung mit der ich so mitten in der Stadt eher nicht gerechnet habe. Ein Reiter in einer Art Uniform auf einem Fjordpferd. Ich habe nicht raus bekommen was er da macht, aber später habe ich ihn dann auf der anderen Seite der Brücke noch mal gesehen.




Die Ersamusbrug, die über die Maas bzw, Neue Maas führt, ist sowas wie ein Wahrzeichen der Stadt. Ich finde Sie wirklich schön.




Der Fußgängerweg besteht aus dem selben glitzernden Asphalt wie am neuesten Einkaufszentrum meiner Heimatstadt. Das sieht man nicht alle Tage und ich hatte ein bisschen Heimatgefühle in der völlig fremden Stadt.
Der Weg über die Brücke ist etwa 400 m lang und bietet eine tolle Aussicht auf den Fluß, die Skyline und die Schiffe unter einem. Ich musste mehrmals stehen bleiben um die Aussicht zu genießen.




Das Besondere an der Ersasmusbrug ist, dass sie eine zum Teil eine Klappbrücke ist. Und genau zu dem Zeitpunkt als ich dort war wurde sie für ein Schiff hoch geklappt. Ich kenne das schon aus Amsterdam, aber da sind es eher die kleinen Brücken über den Grachten. Hier fuhr auf einmal ein riesiges Stück Straße vor mir in die Höhe, inklusive Eisenbahnschienen und Leitungen. Ziemlich beeindruckend.



Auf der anderen Seite hielt ich mich nicht so lange auf. Es gäbe noch einiges zu sehen, aber ich wollte gerne eine Hafenrundfahrt mit dem Schiff machen und wollte keine Zeit vertrödeln. Direkt am Fuß der Brücke ist der wahrscheinlich größte Anbieter der Rundfahrten, Spido. Ich kaufte ein Ticket, suchte mir ein nettes Plätzchen an Deck und dann ging es auch schon los.
Der Blick vom fahrenden Schiff auf die Brücke und die kleine aber feine Skyline ist auf jeden Fall sehenswert. Die Rundfahrt führt durch den Hafen zwischen mächtigen Containerschiffen die hier ent- und beladen werden und dann weiter Richtung Nordsee fahren. Vorbei auch an interessanten Wohnhäusern in ganz eigenem Design und an der SS Rotterdam, einem ehemaligen Linienschiff, das im Hafen liegt und mittlerweile Restaurants, Cafes und sogar ein Hotel beinhaltet. Für meinen nächsten Besuch plane ich die Besichtigung des Schiffsinneren.







Die 75 Minuten Rundfahrt vergingen wie im Flug, und außer einem Sonnenbrand habe ich schöne Eindrücke sammeln können.
Wieder an Land mit ich mit der Straßenbahn zum Rotterdam Centraal gefahren und von da wieder zurück nach Hause.
Mein Fazit und erster Einruck von Rotterdam: Schöne Sehenswürdigkeiten, ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert und ich komme noch mal wieder. Die Markthalle war mein Highlight.
Aber leben möchte ich nicht dort, da ist mir mein altes, historisches Amsterdam lieber.

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