Für
den Donnerstag hatte ich bereits von Deutschland aus eine Verabredung
getroffen. Ich hatte mir die meet-up App runter geladen. Kann ich
jedem unbedingt empfehlen, der in eine fremde Stadt oder Land reist.
Nicht nur für Auswanderer, auch Touristen und sogar Einheimische nutzen sie gerne, wie ich
später noch erfahren habe.
Man
gab Interessen und Themen ein und bekam Vorschläge für Gruppen, in
der sich Menschen mit ähnlichen Interessen für gemeinsame
Unternehmungen trafen.
Da
ich alleine in Amsterdam war und noch niemanden kannte, hielt ich das
für eine gute Idee.
Mein
erstes meet-up war also ein Spaziergang im Vondelpark. Ich wollte
langsam anfangen, und einen Spaziergang hielt ich für unverfänglich.
Zugesagt
hatten sechs Leute, gekommen waren nur zwei Frauen, und ich. Das tat
dem Spaß aber keinen Abbruch.
Beide
Spaziergang Begleiterinnen kamen durch Zufall aus Amerika, kannten
sich aber vorher nicht. Jessica war auch gerade erst einige Monate in
Amsterdam. Sie war mit Ihrem Mann gekommen, der beruflich hier her
versetzt worden war.
Die
zweite war Jennifer. Wir haben uns mittlerweile schon öfter
getroffen, aber ich weiß immer noch nicht genau, wie alt sie ist.
Irgendwas gegen Mitte/Ende 50 schätze ich. Ich hoffe, sie verzeiht
mir wenn sie das liest und ich völlig daneben liege :)
Jennifer
lebt schon seit mehreren Jahren in Amsterdam. Sie ist unglaublich
witzig und schlagfertig. Ich muss immer noch lachen wenn ich daran
denke, was sie für Geschichten über ihre Katzen erzählt.
Nach
einem gemütlichen und sehr unterhaltsamen Spaziergang trennten wir uns.
Die
linke Pedale an meinem Fahrrad hing schief, ich wollte da mal einen
Fachmann drauf sehen lassen. Ich ging davon aus, dass sie sich nur
verschoben hatte, aber ich wollte auf sicher gehen und nicht
unterwegs meine Pedale verlieren.
Ich
hatte keine Ahnung, welche der gefühlten 500 Fahrrad Shops in
Amsterdam ich auswählen sollte. Ich wollte nicht unbedingt über den
Tisch gezogen werden und ein Vermögen ausgeben.
Dank
Facebook bekam ich eine Menge Tipps und fand dann auch einen Shop am
Waterlooplein. Die Pedale war gebrochen, nicht nur verschoben. Aber
kein Problem, in
zwei Stunden konnte ich mein Rad wieder abholen.
Okay,
es gab schlimmeres als zwei Stunden am und um dem Waterlooplein zu
vertrödeln.
Ich
bummelte noch mal über den Markt und machte es mir ein Weilchen in
einem Straßencafe gemütlich.
Zum Kaffee gab es eine Stroopwafel.
Ich hatte davon gehört, aber noch nie probiert. Hatte mich auch
nicht wirklich gereizt.
Jetzt
hatte ich allerdings Hunger. Der erste Bissen haute mich um. Die war
nicht nur besser als erwartet, die war umwerfend.
Mittlerweile
habe ich gelernt: Eine Stroopwaffel (Sirupwaffel) ist eine
niederländische Spezialität von zwei aufeinander liegenden Waffeln,
die in der Mitte eine Füllung aus Karamel hat.
Mit
dem ersten Bissen entwickelte sich eine mittelschwere Abhängigkeit,
die ich langsam wieder in den Griff bekommen habe.
Ich
kaufte meine erste Tüte Waffeln noch auf dem Waterlooplein.
Nachdem
ich mein Fiets wieder in in Empfang genommen hatte, radelte ich
zufrieden wieder nach Hause.
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