Sonntag, 17. September 2017

Für den Donnerstag hatte ich bereits von Deutschland aus eine Verabredung getroffen. Ich hatte mir die meet-up App runter geladen. Kann ich jedem unbedingt empfehlen, der in eine fremde Stadt oder Land reist. Nicht nur für Auswanderer, auch Touristen und sogar Einheimische nutzen sie gerne, wie ich später noch erfahren habe.
Man gab Interessen und Themen ein und bekam Vorschläge für Gruppen, in der sich Menschen mit ähnlichen Interessen für gemeinsame Unternehmungen trafen.
Da ich alleine in Amsterdam war und noch niemanden kannte, hielt ich das für eine gute Idee.
Mein erstes meet-up war also ein Spaziergang im Vondelpark. Ich wollte langsam anfangen, und einen Spaziergang hielt ich für unverfänglich.
Zugesagt hatten sechs Leute, gekommen waren nur zwei Frauen, und ich. Das tat dem Spaß aber keinen Abbruch.
Beide Spaziergang Begleiterinnen kamen durch Zufall aus Amerika, kannten sich aber vorher nicht. Jessica war auch gerade erst einige Monate in Amsterdam. Sie war mit Ihrem Mann gekommen, der beruflich hier her versetzt worden war.
Die zweite war Jennifer. Wir haben uns mittlerweile schon öfter getroffen, aber ich weiß immer noch nicht genau, wie alt sie ist. Irgendwas gegen Mitte/Ende 50 schätze ich. Ich hoffe, sie verzeiht mir wenn sie das liest und ich völlig daneben liege :)
Jennifer lebt schon seit mehreren Jahren in Amsterdam. Sie ist unglaublich witzig und schlagfertig. Ich muss immer noch lachen wenn ich daran denke, was sie für Geschichten über ihre Katzen erzählt.
Nach einem gemütlichen und sehr unterhaltsamen Spaziergang trennten wir uns.
Die linke Pedale an meinem Fahrrad hing schief, ich wollte da mal einen Fachmann drauf sehen lassen. Ich ging davon aus, dass sie sich nur verschoben hatte, aber ich wollte auf sicher gehen und nicht unterwegs meine Pedale verlieren.
Ich hatte keine Ahnung, welche der gefühlten 500 Fahrrad Shops in Amsterdam ich auswählen sollte. Ich wollte nicht unbedingt über den Tisch gezogen werden und ein Vermögen ausgeben.
Dank Facebook bekam ich eine Menge Tipps und fand dann auch einen Shop am Waterlooplein. Die Pedale war gebrochen, nicht nur verschoben. Aber kein Problem, in zwei Stunden konnte ich mein Rad wieder abholen.
Okay, es gab schlimmeres als zwei Stunden am und um dem Waterlooplein zu vertrödeln.
Ich bummelte noch mal über den Markt und machte es mir ein Weilchen in einem Straßencafe gemütlich.


Zum Kaffee gab es eine Stroopwafel. Ich hatte davon gehört, aber noch nie probiert. Hatte mich auch nicht wirklich gereizt.
Jetzt hatte ich allerdings Hunger. Der erste Bissen haute mich um. Die war nicht nur besser als erwartet, die war umwerfend.
Mittlerweile habe ich gelernt: Eine Stroopwaffel (Sirupwaffel) ist eine niederländische Spezialität von zwei aufeinander liegenden Waffeln, die in der Mitte eine Füllung aus Karamel hat.
Mit dem ersten Bissen entwickelte sich eine mittelschwere Abhängigkeit, die ich langsam wieder in den Griff bekommen habe.
Ich kaufte meine erste Tüte Waffeln noch auf dem Waterlooplein.

Nachdem ich mein Fiets wieder in in Empfang genommen hatte, radelte ich zufrieden wieder nach Hause.


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