NDSM Werft
Ich brauchte ein Konto bei einer niederländischen Bank, andernfalls würde ich mein Gehalt nicht ausgezahlt bekommen. Also machte ich mich am nächsten Tag auf den Weg zur Bank. Ich hatte Widersprüchliches gehört. Die einen sagten, man könne ein Konto ohne BSN Nummer beantragen, andere sagten, man bräuchte diese Nummer auf jeden Fall. Mein Termin bei der Gemeinde zur registration, den ich bereits von Deutschland aus gemacht hatte, hatte ich erst in einem Monat.
Ich brauchte ein Konto bei einer niederländischen Bank, andernfalls würde ich mein Gehalt nicht ausgezahlt bekommen. Also machte ich mich am nächsten Tag auf den Weg zur Bank. Ich hatte Widersprüchliches gehört. Die einen sagten, man könne ein Konto ohne BSN Nummer beantragen, andere sagten, man bräuchte diese Nummer auf jeden Fall. Mein Termin bei der Gemeinde zur registration, den ich bereits von Deutschland aus gemacht hatte, hatte ich erst in einem Monat.
Ich
klapperte zwei Banken ab, aber bei beiden bekam ich die selbe
Antwort: Keine BSN, keine registration.
Also
ging ich nach Hause und machte online einen Termin bei der Gemeinde Utrecht.
Den gab es schon in einer Woche, und dort würde ich eine RNI
bekommen. Eine BSN für Leute, die nicht länger als vier Monate in
den Niederlanden bleiben. Diese konnte man auch da beantragen, wo man
nicht wohnte, unter anderem eben auch in Utrecht. Das Konto musste
dann eben noch eine Woche warten.
Ich
machte an diesem Freitag noch eine Probefahrt mit dem Bus zu meiner
neuen Arbeitstelle. Ich wollte nur sicher gehen, dass alles glatt
lief und so war es dann auch. Ich musste nicht mal den Umweg über
den Bahnhof Centraal Station machen. Von Norden aus fährt ein Bus in 30 Minuten direkt nach Sloterdijk.
Am
nächsten Tag, einem Samstag, bekam ich Besuch aus Deutschland. Meine
lieben Freunde Diana und Christian besuchten mich. Weil beide große
Trödelmarkt Fans sind, wollte ich ihnen auch einen präsentieren. Was
lag da näher als der größte Flohmarkt Europas? So wird er
jedenfalls beworben. Er findet einmal im Monat an der ehemaligen Werft statt. Da, wo heute Künstler und Freischaffende
sich austoben, wurden früher Schiffe gebaut. Mittlerweile gibt es
Künstler Werkstätten, Festivals, Ausstellungen und auch MTV hat
hier einen Hauptsitz.
Wir
fuhren mit dem Auto zum Werftgelände und parkten dort. Schon auf dem
kurzen Weg zum Trödelmarkt, der so riesig war, dass wir den Eingang
zuerst nicht gefunden haben, sahen wir einzigartige und wirklich
schöne Graffiti an Häuserwänden.
Wir
zahlten 5 Euro Eintritt für den Markt und betraten das Gelände. Ich
weiß nicht, ob das tatsächlich der größte Flohmarkt Europas ist,
aber das war auf jeden Fall der größte Flohmarkt auf dem ich je
war. Nicht endenwollende Reihen von Ständen mit wirklichem Trödel, und wenn man
der Nase nach ging, fand man auch eine kleine Fressmeile.
Christian
ergatterte ein Messingschild, Diana fand auch was für ihre
Schatzkiste.
Mit Hamburgern und Poffertjes stärkten wir uns und
verließen nach einer Ewigkeit den Markt. Wir hatten längst nicht alles
gesehen, aber wir wollten noch ins Zentrum.
Mit
der Fähre fuhren wir rüber Richtung Bahnhof.
Eigentlich
wollte ich mit meinem Besuch zu Van Stapele, einer kleinen
Konditorei, in der es den besten Keks Amsterdam geben sollte. Und
zwar nur diese eine Sorte Keks. Was anderes hatte man dort nicht im
Programm.
Dafür war die Bäckerin aber auch einen Monat lang auf der Suche nach dem betsen Keksrezept gewesen, hatte probiert und experimentiert um dann am Ende eben den besten Keks Amsterdams zu backen.
Aber als wir dort im Nieselregen ankamen, gab es eine Schlange ähnlich denen in Freizeitparks an einer großen Attraktion. Sogar ein Schild mit dem Hinweis „Wartezeit ab hier: 45 Minuten“. Das war uns dann doch zu lange, zumal es jetzt noch stärker regnete.
Dafür war die Bäckerin aber auch einen Monat lang auf der Suche nach dem betsen Keksrezept gewesen, hatte probiert und experimentiert um dann am Ende eben den besten Keks Amsterdams zu backen.
Aber als wir dort im Nieselregen ankamen, gab es eine Schlange ähnlich denen in Freizeitparks an einer großen Attraktion. Sogar ein Schild mit dem Hinweis „Wartezeit ab hier: 45 Minuten“. Das war uns dann doch zu lange, zumal es jetzt noch stärker regnete.
Wir
flüchteten in einen Käseladen. Verzückt probierten wir uns durch
diverse Käsevariationen und kauften schließlich jeder einen
Käsesenf.
Als
wir den Laden verließen hatte es aufgehört zu regnen, und so
bummelten wir durch das Spiegelkwartier, einer Straße, auf der es
unzählige kleine Kunstgalerien gab, Richtung Reichsmuseum. Im
Innenhof des Museums spielte gerade ein Mini-Orchester. Unglaublich
gut, unglaublich beeindruckend. Der Klang in diesem Durchgang war
durch die hohen Mauern besonders intensiv und klar. Wir blieben
stehen bis sie aufhörten zu spielen. Ich hätte mir das aber auch
gerne noch länger angehört.
Aber
nun wanderten wir weiter zum Leidseplein und machten dort erstmal
eine Pause im Irish Pub. Es hatte aufgehört zu regnen, so dass wir
draußen sitzen konnten.
Auf dem Weg zum Bahnhof sah ich meinen ersten Regenbogen in Amsterdam.
Mit
der Fähre fuhren wir zurück zur Werft und dann mit dem Auto nach
Hause.
Direkt gegenüber meines Wohnhauses ist ein chinesisches
Restaurant, in dem wir den schönen Tag gemütlich ausklingen ließen.
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