Samstag, 16. September 2017

Touri-Tour, Grachten und Brücken

Für meinen ersten Mittwoch hatte ich mir eine Touri-Tour vorgenommen. Mit dem Rad fuhr ich zur Fähre und ließ mich auf die andere Seite direkt hinter den Bahnhof bringen.
Mein Ziel war die Stadtbibliothek. Dort oben sollte es ein Café geben, von dem man eine tolle Aussicht über die Stadt hatte.


Vom Bahnhof braucht man nur wenige Minuten mit dem Rad. Leider stand ich vor verschlossener Tür, die Bibliothek hatte wegen Renovierung geschlossen.
Schade, aber dann eben demnächst mal.
Ich radelte weiter Richtung Innenstadt, parkte mein Rad und ließ mich ein wenig über von den Touristenströmen, die im August in Massen in der Stadt waren, durch die Gassen treiben.
Zum ersten Mal wurde mir wirklich bewusst, dass ich jetzt Zeit hatte, alles in Ruhe zu machen. Ich musste nicht mehr im Schnelldurchlauf durch die Stadt hetzen um möglichst viel zu sehen und zu erleben. Ich konnte gemütlich schlendern und auf Details achten. Das tat ich auch. Viel intensiver als je zuvor erlebte ich bei strahlendem Sonnenschein die Brücken und Grachten, setzte mich zwischendurch immer mal wieder hin und ließ diese einzigartige Atmosphäre auf mich wirken.



Ich gönnte mir an einem der vielen Stände einen Hotdog und schlenderte weiter zum Waterlooplein, wo an 6 Tagen die Woche der älteste Flohmarkt Amsterdams stattfindet. Er ist nicht besonders und es gibt auch nicht so wahnsinnig viel zu entdecken. Aber zum mal drüber schlendern und ein bisschen zu stöbern ist er bestens geeignet.
Ich war schon ein paar Stunden unterwegs und machte mich wieder auf den Weg nach Hause.

Aber da hielt es mich nicht lange. Ich hatte schon wieder das Gefühl, ich musste etwas daraus machen, dass ich jetzt hier lebe und durfte nicht meine Zeit in der Wohnung verbringen.
Also fuhr ich gegen 19 Uhr noch mal los Richtung Ij, den Fluss, den man über- oder unterqueren muss, wenn man zum Zentrum möchte. Diesmal betrat ich aber nicht die Fähre, sondern fuhr ein Stuck am Flussufer entlang.
Auf der anderen Flussseite stand ein Kreuzfahrtschiff. Das zweite von vielen, die ich bisher hier gesehen habe.


Meine erste Begegnung mit einem Ozeanriesen war vor ein paar Monaten, als ich mit meiner Schwester in Amsterdam war und bei einer Grachtentour an einem Schiff vorbei gefahren bin. Das hatte mich schon aus den Schuhen gehauen. Diese Ausmaße hatte ich nicht erwartet. 



Aber das war nur ein Moment gewesen, der mich zwar beeindruckt hatte, aber der aufgrund der vielen anderen Eindrücke an diesem Wochenende nicht so in Erinnerung geblieben war. Ich war nie ein Kreuzfahrt Fan, wogegen meine beiden Schwestern absolut begeistert davon sind. Ich wollte nie auf so ein Schiff, möchte ich auch jetzt noch nicht, und ich bin mir ziemlich sicher ich würde seekrank werden. Die Umweltbelastungen die von so einem Riesen ausgehen sind ein weiterer Grund eigentlich total dagegen zu sein.
Aber man, ich war und bin immer noch, komplett fasziniert. 
Ich setzte mich genau gegenüber auf eine Bank ans Ufer, machte Fotos und beobachtete ein bisschen das Schiff. Man konnte ganz klein oben auf dem Deck Menschen laufen sehen. Sahen von meinem Standpunkt aus wie Ameisen, was einem wieder die unfassbare Größe dieses Schiffes bewusst werden ließ.
Irgendwann trennte ich mich von diesem Anblick und radelte weiter Richtung A´dam Look, der Aussichtsplattform, auf der ich vor einiger Zeit auch schon mal mit einer Freundin war.


Hier herrschte Sommerabend Stimmung. Menschen saßen draußen im Café und Stimmengewirr und Musik drang von da rüber. Am Ufer saßen Leute die angeregt plauderten und den Sonnenuntergang bewunderten. Ich konnte einige schöne Fotos schießen und machte mich zufrieden auf den Weg nach Hause.



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